Dezember 25

Bypass Operation

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Es fing mit Brustschmerzen an…

liebe Leser von „Gesund leben sofort“.

Leider war ich seit dem 2. November 2016 im Krankenhaus -zwecks Bypassoperation.

Deshalb konnte ich in dieser Zeit an meinem Blog hier nicht arbeiten.

Jedoch werde ich jetzt von meiner Bypassoperation berichten, damit Du weißt, was mit mir los war.

Auf Allerheiligen ging es los…

eigentlich war ich bis heute topfit und habe mich gut gefühlt. Auf Allerheiligen hatte ich jedoch den ganzen Tag gesessen, und am Tisch gearbeitet.

Da ich frei und evangelisch bin, war das nicht mein Feiertag.

Den Feiertag nicht zu achten war jedoch falsch, weil ich abends mit Brustschmerzen zu tun bekam.

Eigentlich gehe ich auf Allerheiligen auch immer zum Friedhof.

Es ist wunderschön, wenn die Lichter auf den Gräbern stehen.

Das ist eine schöne katholische Tradition.

Diesmal war ich aber nicht auf dem Friedhof.

Feiertage und Sonntage sind durch das Grundgesetz geschützt…

nicht umsonst haben die Feiertage und die Sonntage eine besondere Rolle auch im Grundgesetz.

„Der Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage bleiben als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung gesetzlich geschützt“. (Art. 140 GG)

Viele wollen dies heute gar nicht mehr wissen.

Gerade Spitzenpolitiker und Spitzenmanager meinen, diese Tage sind nur für die anderen da.

Mit schlechtem Beispiel sind sie die ersten, die die Gesetze brechen.

Gesetzlosigkeit und Dummheit sind auf allen Seiten sehr gut verteilt.

Der Weg zum Arzt…

da ich auch in der Nacht immer wieder einmal Brustschmerzen hatte, bin ich am nächsten Morgen zu Fuß zu meinem Hausarzt gegangen.

Dort wurde ein EKG gemacht.

Das EKG wies leichte Veränderungen auf, hinzu kam mein Bericht von den Brustschmerzen.

Ab diesem Zeitpunkt wurde ich wie ein Schwerkranker behandelt.

Die behandelnde Ärztin bestellte sofort einen Notarzt und die Rettungssanitäter.

Liegend und auf der Rettungsbahre habe ich die Arztpraxis verlassen.

Eskortiert von 2 Rettungssanitätern und 2 Notärzten und 2 Fahrzeugen.

Soweit ich mich erinnern kann, war das erste Rettungsteam von der Feuerwehr.

Intensivstation St. Vincenz Krankenhaus…

in den Rettungsfahrzeugen habe ich mich von Beginn an gut aufgehoben gefühlt.

Die erste Infusion läuft bereits im Rettungswagen.

Das Rettungsteam hat mich für weitere Untersuchungen ins St. Vincenz Krankenhaus in Essen Stoppenberg gebracht.

Im St. Vincenzkrankenhaus, auf der Intensivstation, wurde dann auch die erste Blutuntersuchung gemacht.

Die Blutuntersuchung wies leicht erhöhte Enzymwerte auf, was auf eine Herzproblematik hindeuten kann.

Die Herzkatheter Untersuchung brachte Klarheit…

vom Mittwoch, den 2. Nov. bis Freitag, den 4. November war ich auf der Intensivstation im St. Vincenz Krankenhaus.

Das ist nur 3-4 km von mir zu Hause entfernt.

Die beste und die wichtigste Analysemethode ist der Herzkatheter.

Über den Arm geht der Arzt mit einer Sonde durch eine Ader bis zum Herzen.

Auch dabei können in seltenen Fällen Adern verletzt werden, die eine sofortige OP erfordern.

Ins Herz wird ein Kontrastmittel hineingesprüht und gleichzeitig wird das Herz von allen Seiten geröntgt.

Das Ergebnis bei mir, 7 Engpässe in den äußeren Herzkranzgefäßen.

Bei einer solchen Diagnose werden keine Stents mehr gesetzt.

Bei 2-3 Engpässen macht es Sinn, mit Stents zu arbeiten.

Mir wurde eine Bypassoperation empfohlen.

Eine Entscheidung auf Leben und Tod…

wer kann schon eine Herz OP gebrauchen?

Der Zeitpunkt ist wahrscheinlich auch nie richtig.

Für mich als Betroffenen fühlte es sich jedenfalls an, wie eine Entscheidung auf Leben und Tod.

Jeder Mensch hat nur ein Herz.

Wenn bei der Herz OP etwas schief läuft, dann wars das.

Dann ist das irdische Leben zu Ende.

Gut, dass ich Christ bin und an ein ewiges Leben glaube.

Aber instinktiv wollen wir auch hier auf der Erde weiterleben.

Ich weiß nicht, ob ich wirklich eine Wahl hatte!?

Ich entschied mich also für die empfohlene Bypassoperation.

Jedoch habe ich auch schon einen Menschen getroffen, der vor 20 Jahren einen Herzinfarkt hatte und nichts hat machen lassen. Dieser Mann lebte immer noch.

Die OP wurde im Uni Klinikum in Essen durchgeführt…

bereits am Freitag, den 4. November wurde ich ins Uni Klinikum nach Essen verlegt.

Diesmal holten mich die Malteser ab und übernahmen den Transport.

Im Uni Klinikum war ich dann zunächst auf der Station Herz 3, ebenfalls eine Intensivstation.

Am Montag, den 7. November ab 11.00 Uhr war dann die OP.

Vorbereitend auf die OP wirst Du am ganzen Körper rasiert.

Beine, Arme, Leiste, Achseln.

Nur die Haare auf dem Kopf und die Haare im Scham Bereich blieben über.

Ein Pfleger im Vorraum des OP Raumes hat mich auf die OP vorbereitet.

Du wirst verkabelt und während der OP ständig überwacht, außerdem bekommst Du in eine Halsvene eine Nadel, um schnelle Infusionen machen zu können. Noch während der Pfleger mit mir gesprochen hat, bin ich eingeschlafen, bzw. die Narkotisierung hat mit der Wirkung begonnen.

Am Dienstag bin ich erst wieder wach geworden…

erst am Dienstag, den 8. November bin ich wieder wach geworden.

Jedoch habe ich auch eine Erinnerung an die Aufwachphase, als noch 3 Ärzte bzw. Ärztinnen die letzten Nähte fest gezurrt haben.

Als ich am Dienstag wieder zu mir gekommen bin, standen mehrere junge Männer an meinem OP Tisch.

Alle zwischen 27 und 30 Jahre alt.

Zunächst konnte ich mir das nicht erklären, bis ich herausgefunden habe, dass dies alles schon Fachärzte und Oberärzte waren, sozusagen die Besten der Besten, die direkt von der Uni ins Uni Klinikum wechseln und dort angeworben werden.

Überwachung im OP Bereich…

bis Mittwoch, den 9. November war ich zur Überwachung im unmittelbaren OP Bereich, eine hochspezialisierte Intensivstation, die OP war scheinbar gut verlaufen, ich hatte keine Schmerzen und ich fühlte mich gut versorgt.

Gott sei Dank, ich war noch am Leben.

Zurück zur Herz 3…

Mittwoch bin ich zurück zur Intensivstation Herz 3 gebracht worden.

Diesmal ein 4 Bett Zimmer.

Was mich erstaunt, auch hier sind sehr viele junge Pflegekräfte, die ihren Job professionell und gut ausführen.

Auch hier bist Du rund um die Uhr verkabelt.

Der Blutdruck wird regelmäßig gemessen, der Sauerstoffgehalt im Blut wird gemessen, Dein Herzschlag wird gemessen.

Dein Blut wird jeden Tag kontrolliert, Du wirst erneut geröntgt und wieder geröntgt.

Du bekommst Infusionen, Tabletten und Spritzen aufgrund der Laborbefunde.

Zwei Drainagen kamen aus meinem Bauch in der Nähe des Herzens heraus.

Um Deine Lunge zu trainieren, bekommst Du einen Apparat mit Kugeln, diese müssen angesaugt werden. Nicht einfach.

Ich konnte nicht mehr einschlafen…

von Mittwoch bis Freitag habe ich dann wohl auch 48 Stunden wach gelegen.

Du kannst dich nicht bewegen und fühlst Dich wie gefesselt.

Erst Freitag, den 11. November, war ich das erste Mal wieder alleine auf der Toilette.

Das war nur möglich, weil ich einige Behälter und Geräte mit zur Toilette genommen habe.

Der erste Gang zur Toilette ist wirklich Schwerstarbeit.

Die ganze Nacht hörst Du das Stöhnen, das Ächzen und die Schmerzen der Männer.

Jetzt erst stellst du fest, wie heftig die Eingriffe sind.

Langsam zurück ins Leben…

Samstag wurde die erste Drainage entfernt und Sonntag die zweite.

Damit gewinnst Du auch wieder etwas mehr Freiheit.

Bereits Montag, also genau nach 7 Tagen ging es wieder zurück ins St. Vincenz Krankenhaus, diesmal mit drei freundlichen jungen Menschen von den Johannitern, die den Transport übernahmen.

Ich landete auf der Station Antonius.

Hier ist wieder alles viel beschaulicher und ruhiger.

2 Bett Zimmer, ein Kreuz an der Wand, hier kann die Genesung weitergehen.

Eine Indianerin hat mir die Haare geschnitten…

direkt am Montag Nachmittag kam eine Servicekraft auf mein Zimmer und fragte, ob ich einen Haarschnitt brauche.

Ich dachte kurz nach und habe mich dann dafür entschieden, um im Krankenhaus nicht völlig zu vergammeln.

In dem Gespräch mit der Servicekraft stellte sich heraus, dass es keine Philippinin war, sondern eine Indianerin.

Das Leben bleibt also voller Überraschungen.

Bis Freitag war ich noch im St. Vincenz Krankenhaus…

die Herz OP war also am 7. November im Uniklinikum in Essen, am 14. November war ich wieder im St. Vincenz Krankenhaus und konnte schon wieder einige Schritte selbständig gehen.

Du fühlst Dich aber immer noch krank und hast Schmerzen.

Am liebsten würdest Du im Bett liegen bleiben. Es ist aber richtig, den Körper jetzt jeden Tag ein wenig zu fordern.

Dies habe ich auch getan, am Freitag bin ich dann mit der Straßenbahn alleine nach Hause gefahren.

Jedoch war die Bahn voll und ich musste stehen und mich an den Haltestangen festhalten.

Dies war kein guter Zeitpunkt und keine gute Idee. Ich hätte mich auf alle Fälle setzen müssen oder lieber ein Taxi nehmen sollen.

Tabletten bis ans Lebensende…

was nach dem Krankenhausaufenthalt bleibt, ist die Tatsache, dass ich Tabletten bis ans Lebensende nehmen muss. Zur Zeit sind dies 6 Stück täglich. Es folgt auch eine ambulante Reha, wo weitere Aufbauarbeit geleistet werden muss.

Dank an alle…

ein herzlicher Dank geht an alle, die dazu beigetragen haben, mein Leben zu retten.

Mein Dank gilt den Ärzten, Schwestern, Pflegern, Rettungssanitätern und meinen Freunden und Angehörigen.

Mein Dank gilt auch Gott, der mein Leben bewahrt hat.

Gestern war ich auf dem Essener Weihnachtsmarkt und habe einen Glühwein getrunken. Nicht schlecht, oder?

Meine Empfehlung an Dich, beginne noch heute etwas für Deine Gesundheit zu tun und Dein Leben zu ändern. Kleine Schritte kann jeder machen. 

Liebe Grüße,

Friedhelm Kölsch

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